Bei der Schilddrüsenüberfunktion handelt es sich, gemeinsam mit dem Diabetes mellitus, um die häufigste endokrine Erkrankung der Katze.
Die häufigste Form ist dabei die primäre, wobei es zu einer Überproduktion von T3 und T4 kommt. Klinisch palpierbar ist dabei häufig ( in 90% der Fälle) eine Vergrößerung der Schilddrüse (in >70% bilateral). Histopathologisch handelt es sich dabei in den meisten Fällen um Adenome (selten Karzinome 1-2%).

Ursachen
Die Ursache der Krankheit ist nicht geklärt, allerdings gelten Umwelteinflüsse (im Haus lebend, Insekten-, und Unkrautgifte, Ernährung mit Feuchtfutter als prädisponierende Faktoren).
Folgende Rassen leiden häufiger darunter
Die Schilddrüsenüberfunktion oder auch Hyperthyreose ist die häufigste hormonelle (endokrine) Erkrankung der Katze und trifft häufig ältere Katzen ab einem Alter von 8 Jahren, aber auch schon jüngere Tiere können erkranken. Das Geschlecht und/oder die Rasse spielen dabei keine Rolle.



Symptome

Appetit und Unruhe
Diese sind für den Besitzer häufig keine Zeichen für Krankheit und deshalb werden diese Tiere erst vorgestellt, wenn auch andere Symptome dazu kommen.

Gewichtsverlust, PU/PD, Erbrechen
Durchfall, ungepflegtes Fell, Austrocknung

Charakterveränderungen
wie Aggressivität und Stressintoleranz

thyreotoxischen Kardiomyopathie
Eine Schilddrüsenüberfunktion kann auch andere Organe schädigen: so kann es auch zu einer Niereninsuffizienz kommen.
Diagnose
Im Blutbild finden wir einen erhöhten Hämatokrit und Eritrozytose (in 25-33 % der Fälle), was vor allem auf Dehydrierung zurückzuführen ist. Außerdem finden wir oft ein Stressleukogramm, jedoch ist das Blutbild meist wenig aussagekräftig. Bei der Biochemie finden wir erhöhtes ALT (54-88%), ALP (58-75%), Kreatinin und Urea. Bei Letzterem stellt sich allerdings die Frage, was zuerst da ist: Verschlechtern die hohen Schilddrüsenwerte die Nierenfunktion oder sind diese bei alten Katzen normal und werden nur verschleiert?
Außerdem finden wir bei circa 12 % Urin-Infektionen. Im EKG kann eine sinusale Tachykardie (circa 40 %) vorliegen. Im Röntgenbild vom Thorax können wir eine leichte Kardiomegalie (26 %), schwere Kardiomegalie (10 %) eine kongestive Herzinsuffizienz (in 8 %) und eventuell auch Pleuraerguss finden. Bei der Ultraschalluntersuchung kann man eine linksseitige Ventrikelhypertrophie, Verdickung des Ventrikelseptums, Atriumvergösserung und selten eine dilatative Kardiopathie finden.
Der Schwerpunkt der Diagnose und der Verdacht liegen zu allererst auf dem Vorbericht und den klinischen Symptomen. Sind diese passend für eine Schilddrüsenüberfunktion, ist eine Messung des T4 angezeigt, wobei jenes in 90% der Fälle erhöht ist und deshalb schon eine sehr gute Aussagekraft besitzt. Die Messung hat aber auch bestimmte Grenzen, z. B. beim Euthyroid sick Syndrome, wenn die Krankheit noch am Anfang ihrer Ausbildung ist oder auch da das T4 über den Tag verteilt Schwankungen unterliegt und dementsprechend nicht immer gleich hoch ist.
Beim Euthyroid sick syndrome wird das T4 durch das Vorhandensein einer weiteren Krankheit (z.B. Lymphom) unterdrückt und es kommt fälschlicherweise zu einer zu niedrigen Messung. Jedoch kommt dies sehr selten vor, da im Falle einer Hyperthyreose, das T4 meist so hoch ist, dass eine gerinfügige Senkung keine klinische Relevanz hat.
Die Messung des fT4 hat im Vergleich zur Messung des T4 keinen großen Vorteil.
Hypothyroidismus ist bei der Katze extrem selten und meist auch durch das Euthyroid sick syndrom zu erklären.
Als Referenzwerte kann man im Allgemeinen sagen, dass man bei einem Wert oberhalb von 5ug/dl- 64mol/l von Überfunktion und bei Werten <2ug/dl- 25mol/l von eutiroid sprechen kann. Allerdings sind dabei die Übergänge fließend.
Ein Fragezeichen steht noch immer hinter der Messung von TSH. In der Humanmedizin wird dies zwar angewendet, aber bei der Katze haben wir noch technische Probleme, da es keinen Test für das spezifische feline TSH gibt. Allerdings könnte dies durchaus eine Zukunftsperspektive darstellen .
Selten angewendet wird der T3 Suppressionstest, da die alleinige Messung des T4 ausreichend ist und sich damit kein diagnostischer Vorteil ergibt.
Den Gold-Standard in der Diagnose stellt die Szintigraphie dar. Dabei kann man nicht nur die Überfunktion bestätigen, sondern auch die Ausbreitung des veränderten Gewebes, ektopisches Schilddrüsengewebe und Metastasen von Schilddrüsenkarzinomen darstellen.
Behandlung
Um die genaue Diagnose eines Bandscheibenvorfalls beim Hund stellen zu können, ist es sinnvoll, eine Computertomografie oder eine spezielle Untersuchung des Rückenmarks mit einem Kontrastmittel (Myelografie) durchzuführen.
Die pharmakologische Behandlung besteht in der Verabreichung von Medikamenten (Carbimazol, Metimazol), die die Produktion von Schildrüsenhormonen inhibieren. Mittlerweile gibt es mehrere Präparate auf dem Markt (in Form von Flüssigkeit (Apelka) oder als Tablette, Verabreichung 1x (Vidalta) oder 2x tgl. (Felimazole)).
Eine andere Behandlung besteht in der Chirurgie, wobei die vergrößerte Schilddrüse entfernt wird. Es handelt sich dabei um eine recht einfache Operation, der allerdings eine ca. zweiwöchige pharmakologische Behandlung vorausgehen sollte. Idealerweise sollte die Chirurgie erst nach einer Szintigraphie erfolgen, um evt. ektopisches Gewebe zu entdecken.
Aktuell gibt es auf dem Markt auch ein spezielles Futter (Y/D Hill’s), das einen reduzierten Jodgehalt hat und so zu einer Verringerung der Produktion von Schilddrüsenhormonen führt. Dabei darf die betroffenen Katze ausschließlich dieses Futter fressen. Sollten noch andere Katzen im selben Haushalt leben und eine getrennte Fütterung nicht möglich sein, muss man ihnen hin und wieder ein anderes Futter geben.
Kosten
Die beste Behandlung besteht sicherlich in der Radiotheraphie. Diese ist vor allem für intrathorakale Schilddrüsengewebe ideal und hat eine Erfolgsquote von 90-95%. Limitierend sind dabei allerdings die Verfügbarkeit und die Kosten.
Gut zu Wissen
Ein weiterer interessanter Punkt betrifft Tiere mit Schilddrüsenüberfunktion und gleichzeitig erhöhten Nierenparametern. Lange Zeit dachte man, dass ein Anstieg der Werte nach Start der Behandlung der Schilddrüse, mit einer Ausbildung einer Niereninsuffizienz gleichzustellen ist. Mittlerweile weiß man, dass durch die Behandlung nur die glomeruläre Filtrationsrate gesenkt wird und daher die „realen“ Nierenwerte sichtbar werden. Leicht erhöhte Werte sollten dabei kein Anlass zur Besorgnis sein.
Wichtig ist die Kontrolle des T4 bei Tieren in Behandlung. Eine erste Kontrolle sollte nach ca 2-3 Wochen erfolgen. Dabei immer auf zu tiefe Werte achten! Weitere Kontrollen sollten im Abstand von 2-3 Monaten erfolgen.
Take Home Message: Auch bei der Diagnose der Hyperthyriose ist das Wichtigste auf die kinischen Symptome zu achten und in der Folge regelmäßige Kontrollen der Blutwerte einzuplanen.
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